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Virtuelles Museum Leihgaben der Sparkassenstiftung im Antoniter-Museum Memmingen |
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Antoniter-Museum
Antonierhaus Martin-Luther-Platz 1 87700 Memmingen Telefon: 0 83 31 - 8 50-24 5 Telefax: 08 33 1 - 8 50-24 6
Dienstag bis Samstag 10 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr
Sonn- und Feiertag 10 - 16 Uhr
--> www.memmingen.de
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Das Antoniter-Museum widmet sich der Geschichte des Hospitalordens der Antoniter. Die Besonderheit des in ganz Europa verbreiteten Ordens, der von 1214 bis 1562 im mit denkmalpflegerischer Sorgfalt restaurierten Antonierhaus eine Niederlassung in Memmingen unterhielt, besteht darin, dass er sich, anders als andere Krankenpflegeorden, ausschließlich der Behandlung eines speziellen Leidens verschrieben hatte. Als das „heilige Feuer“ oder auch „Antoniusfeuer“ bezeichnete man im Mittelalter das durch die toxische Wirkung des Mutterkornpilzes ausgelöste qualvolle Krankheitsbild, das im Anfangsstadium mit Muskelkrämpfen, Durchblutungsstörungen, Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen, aber auch Halluzinationen und nervösen Leiden einher ging. Rasch begannen Finger, Zehen und nicht selten ganze Gliedmaße abzusterben, das „heilige Feuer“ hinterließ nur noch verstümmelte Überreste.
Was die Antoniter mit den anderen Hospitalorden verband, war typisch für das gesamte Mittelalter: der Zusammenhang zwischen allgegenwärtiger Krankheitserfahrung und tiefer Heiligenverehrung. Da die eigentliche Krankheitsursache nicht bekannt war, suchte man die Fürsprache des frühchristlichen Eremiten und Wüstenheiligen Antonius d. Gr. Diese Form der spezifisch mittelalterlichen Krisenbewältigung lässt sich mit dem doppelten Beziehungspaar „Heilung durch Glaube“ und „Glaube durch Heilung“ gut beschreiben. Die Präsentation im Antoniter-Museum thematisiert deshalb nicht nur die Ordengeschichte und das Krankheitsphänomen, sondern auch die Haus- und Alltagsgeschichte in einem mittelalterlichen Hospital. Es bietet im 1996 sanierten Originalensemble des Antonierhauses aufschlussreiche Einblicke in das Selbstverständnis und die Lebenswirklichkeit der Menschen am Ende des 15. Jahrhunderts.
Leihgaben der Sparkassenstiftung im Antoniter-Museum Memmingen
--> Cesare Fracanzano
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